Satire

Politiker fordern Warnhinweise auf Automobilen



Berlin, 16. Juni 2019
Am vergangenen Samstag gab im deutschen Bundestag es endlich den entscheidenden Durchbruch in der nationalen Klimapolitik.
Nach dem versetzten Vertrauen in die Automobilhersteller in Bezug auf die Abgasgrenzwerte und den gescheiterten Fahrverboten gegenüber der Konsumenten, konnte am gestrigen Tag eine neue glorreiche Idee im Dialog der Parteien auf dem Weg gebracht werden.
Aber was steckt hinter diesem Sagenumwobenen neuem Gesetzesentwurf? Anstatt zu regulieren, wie zuvor sollen jetzt die Konsumenten "freiwillig" dazu gebracht werden Ihr Auto stehenzulassen. Das Mittel der Wahl lautet jetzt Abschreckung.
Dabei ist diese Idee gar nicht so neu, bereits seit dem 1. Oktober 2003 findet sich etwas Ähnliches auf allen Zigarettenschachteln in europäischen Staaten und der Schweiz, aber lassen wir die armen Politiker einmal in den glauben mal eine gute Idee gehabt zu haben.
Die Politiker erhoffen sich daraus zum einen massiven Rückgang der Verkehrsunfälle und ganz nebenbei auch die Reduktion von Klimaschädlichen Treibhausgasen. Dieser Vorschlag gewann bei der Abstimmung nur knapp gegen die Alternative (Autofahren erst ab 80).


Einen konkreten Plan gibt es bereits, dieser soll in mehreren Stufen durchgeführt werden...

Bis ende, des Jahren sollen sich alle PKW-Halter bei Ihrer zuständigen Zulassungsstelle neue "Kennzeichen" besorgen, diese werden dann aber nicht mehr die Informationen wie Führer beinhalten (z.B. MD-AD-99). Dafür werden dort in Zukunft Warnhinweise stehen, wie sie jeder von der Zigarettenschachtel kennt.
Schocksprüche, die derzeit im Gespräch sind, wären: "Autofahren kann tödlich sein", "Opa rast nicht, Opa fliegt!" oder auch "9 von 10 Feindschaften entstehen auf der Straße".
Des Weiteren sind noch ein paar Sondersprüche extra für SUVs geplant. Im Gespräch waren unter anderem: "Die Zukunft meiner Kinder ist mir egal!", "Dieses Auto gehört eigentlich nicht in die Stadt" und "Ich versuche etwas zu kompensieren".
Zudem sollen in einem zweiten Schritt bis 2022 alle Türen und Motorhauben (Ausgenommen Kofferraumklappen) mit Schockbilder ausgestattet werden. Diese sollen vom Autofahren abschrecken, in dem diese Bilder von den schlimmsten Unfällen, der letzten Jahrzehnte, zeigen.
Den Vorwurf, dass die Bilder kleinere Kinder traumatisieren könnte, wies man jedoch bestimmt zurück. Sowohl Bilder als auch Sprüche darf man sich nicht aussuchen, sie werden dem Fahrzeughalter je nach auftreten, Nettigkeit, Großzügigkeit und des persönlichen Befindens des Mitarbeiters der Zulassungsstelle oder Lackiererei vergeben.
"Wir haben auf diese Weise Raucher zu einer aussterbenden Art gemacht, also werden wir das mit den Autofahrern in Deutschland so auch hinbekommen", teilte uns ein Pressesprecher des Bundestages mit.
Inwieweit das wirklich funktionieren kann, bleibt abzuwarten. Die Grünen wollen zumindest den "deutschen Autofahrer" vorsorglich in die Rote Liste gefährdeter Arten genau zwischen Sozialdemokraten und Amur-Leoparden eintragen lassen.

Auto

So könnte ein Auto vor 2022 aussehen.


Raser brauchen sich im Übrigen keine Hoffnungen machen, die altbekannten Kennzeichen werden nicht abgeschafft, diese sollen jetzt alternativ auf der Innenseite von Kofferraumklappen und Motorhauben angebracht werden.