Satire

Der Wahnsinn hat einen Namen


Seit gefühlt einer Ewigkeit beschäftigt die Politik nur noch ein Thema.
Du glaubst, es handelt sich um das Coronavirus? Naja, fast richtig.
Das Theater rund um den Straßennamen „Mohrenstraße“ ist wirklich viel wichtiger.
Mohrenstraße ja, wenig später dann doch wieder nicht, nur um danach doch dafür zu sein. Die Berliner Verkehrsbetriebe haben des weilen schon längst ihren Entschluss gefasst. U-Bahnhof Mohrenstraße soll umbenannt werden. Für ihre U-Bahnstation hatten sie sich den Namen „Glinkastraße“, welche nach dem russischen Komponisten „Michail Iwanowitsch Glinka“ benannt wurde, auserkoren. Kurze Zeit später stellte man jedoch fest, dass diese Bezeichnung allerdings auch nicht das Gelbe vom Ei darstellt, da sich der Mann einst antisemitisch geäußert haben soll.
Auch das Unternehmen Knorr beteiligt sich an dem Chaos und plant vor dem Hintergrund der Diskussion über rassistische Namen und Begriffe ihre Zigeunersauce umzubenennen. Damit wird man die Sauce der Marke Knorr zukünftig unter dem Namen „Paprikasauce ungarischer Art“ im Regal finden. „Der Begriff ‚Zigeuner‘ könnte von manchen Personengruppen als negativ angesehen werden“, hieß es im Interview.
Auch die gemeinnützige Softwareschmiede Mozilla hat reagiert und entfernte das Master-Passwort aus dem Firefox-Webbrowser. Fortan soll das ehemalige „Master-Passwort“, Hauptpasswort heißen. Kritiker auf der ganzen Welt begrüßen diese Aktion, auch wenn die meisten von ihnen nicht wissen, was an diesem Ausdruck diskriminierend war.

Hauptpasswort, früher bekannt als Master.Passwort

Aus Gründen der political correctness ist man bereits in der Vergangenheit dazu übergegangen, die Ausdrücke „Negerkuss“ und „Mohrenkopf“ im offiziellen Sprachgebrauch größtenteils zu vermeiden. Negerkuss und Mohrenkopf sind seitdem veraltete Bezeichnungen für Schoko- und Schaumküsse. Sie bestehen aus Eiweißschaum, auf einer meist kreisförmigen Waffel und haben einen Schokoüberzug.
Heute nennen einige diese süße Schaumspeise auch ganz gerne „Dickmann’s“ um den rassistisch konnotierten Begriff zu vermeiden. Leider diskriminiert man nun aber Frauen und Männer, welche durch den BMI (Body-Mass-Index) herausgefordert werden.
Auch alternative Begriffe für das Wort: „Neger“ sind längst nicht so harmlos, wie alle glauben. Wörter wie Farbiger, colored People oder aber auch „Men in Black“ verfehlen ebenfalls ihre guten Absichten, welche sich dahinter verbergen. Jemanden auf seine Hautfarbe oder aber auch Herkunft zu reduzieren ist ebenfalls politisch inkorrekt. Auch unpräzise Aussagen wie „farbig“, mit der man ganz nebenbei angemerkt wirklich jede Farbe meinen kann (z.B. Rot, Gelb, Grün, Blau und sogar Weiß). Allerdings macht uns hier die felsenfeste Überzeugung meiner ehemaligen Kunstlehrerin echt Probleme. Sie sprach immer zu uns: „Schwarz ist keine Farbe“. Laut Wikipedia gehören sowohl „Schwarz“, als auch „Weiß“ zu den unbunten Farben, wo wir dann im Endeffekt zudem Schluss kommen, dass ein „Farbiger“ eigentlich ein „Unbunter“ ist, genauso wie ein „Weißer“.

Wir sind natürlich total für eine politisch korrekte Ausdrucksweise, und genau deshalb fragen wir uns, warum wurden bisher weder die Bismarckstraße noch die Wilhelmstraße umbenannt? Warum dürfen wir noch Führerschein, Gruppenführer und Dickmann sagen, nicht aber Negerkuss? Warum ist es in Deutschland legal Berliner und Hamburger zu essen? Und warum darf Braunschweig eigentlich Braunschweig heißen?
Das Schlimmste von allem kommt aber von der christlichen Kirche: „Fuchsteufelswild“. Aber keine Angst, wir wären nicht der MorgenFuchs, wenn wir nicht auch hierfür schon Lösungen parat hätten …




Echte Alternativen:


Für den U-Bahnhof Mohrenstraße hätten wir folgende Alternative im Angebot:

U-Bahnhof dessen Name nicht genannt werden darf.

Auch für Braunschweig haben wir einen weniger braunen Namen bereit:

Grünzweig.

Für die Lebensmittel auf unserer Liste hätten wir auch freundlichere Bezeichnungen parat:

Süßgebäck, welches nichts mit Personen der deutschen Hauptstadt zu tun hat.

Sandwich mit aufwendiger Belegung und ohne Bezug zu Menschen einer Hafenmetropole.

Auch für den Führerschein gibt es jetzt einen harmlosen Gegenentwurf:

Plastikkarte die einen Bürger zum Führen von Kraftfahrzeugen ermächtigt.

Bei der Schwarzwälder Kirschtorte:

Torte, dessen Früchte und Farbe irrelevant im Sprachgebrauch sind.

Auch Fuchsteufelswild kann jetzt völlig harmlos ausgesprochen werden:

Verhalten eines Fuchses, dessen Gesundheitsstatus nicht zur Debatte steht.


An dieser Stelle könnte es noch tausende Zeilen weitergehen, da uns allerdings das Budget ausgegangen ist, waren wir “leider” dazu gezwungen, den Artikel an dieser Stelle vorzeitig zu beenden ...

Liebe Menschen, warum regt ihr euch so über Kleinigkeiten auf? Wäre es nicht sinnvoller, fallbezogen zu entscheiden, wann ein Wort diskriminierend ist und wann nicht? Klar ist es nicht toll, jemanden als Zigeuner zu bezeichnen und das wollen wir auch nicht unterstützen, nur was hat es mit Diskriminierung zu tun, wenn jemand ein Produkt so nennt? Was ist an einem Master-Passwort so verkehrt? In der IT sind die Worte „Master und Slave“ eben einfach stark vertreten ...
Macht ruhig so weiter, dann werden zukünftig nicht nur Charaktere aus Pokémon-Filmen herausgeschnitten, wegen ihres Bartes, sondern auch die Sklaven aus den Asterix-Filmen und vieles mehr ...
Man kann es nämlich wirklich übertreiben ...
Manchmal sind die Dinge nähmlich ganz anders gemeint, als es manch einer versteht.
Ich denke, wir sollten häufiger fallbezogen abschätzen, ob ein Begriff in einem bestimmten Kontext wirklich diskriminierend ist, als das Ganze immer zu verallgemeinern.